Am vergangenen Donnerstag, den 17. September 2009, fand in Taucha auf Einladung von Bürgermeister Dr. Holger Schirmbeck (SPD) eine Bürgerinformationsveranstaltung zur Neutrassierung der B87n statt. Anlass war der nun beginnende öffentliche Diskussionsprozess zum Raumordnungsverfahren der B87n.
Nach einer kurzen Begrüßung durch den Tauchaer Bürgermeister erfolgte ein sehr interessanter und objektiver Vortrag zum Planungs- und Raumordnungsverfahren durch den Leiter des Planungsreferates des Autobahnamtes Sachsen Herrn Peter Galiläer. Er bekräftigte zunächst noch einmal, dass der Bedarf für den Neubau der B87 vorhanden ist, um das Ruhrgebiet, Mitteldeutschland und Mittelpolen (Posen) im Rahmen des transeuropäischen Netzes zu verbinden. In den kommenden Jahren wird seitens des Autobahnamtes mit ca. 30% mehr Verkehr auf der Strecke zwischen Leipzig und Torgau gerechnet. Mit dann mehr als 20.000 bis 25.000 Kraftfahrzeugen täglich ist eine zwei-bahnige, jeweils 2-streifige Straße unumgänglich um den Verkehr aufnehmen und gut abfließen zu lassen.
Die Tauchaer Bürgerinnen und Bürger interessierte vor allem, wo eine mögliche künftige Straße B87n sich an die A14 anschließen wird und welche Stadtteile davon betroffen wären. Herr Galiläer führte dazu aus, dass im Rahmen des anstehenden Raumordnungs-verfahrens alle Möglichkeiten eines Anschlusses (11 Stück) zwischen der Autobahnanschlussstelle Leipzig-Mitte und dem Autobahndreieck Parthenaue geprüft werden. Hierbei werden jeweils u.a. Anwohnerinteressen, Verkehrswirtschaftlichkeit sowie die Kosten geprüft. Manfred Kolbe betonte hier, dass der Deutsche Bundestag bisher nur über die grundsätzliche Notwendigkeit der
B 87n entschieden habe, der konkrete Trassenverlauf noch nicht feststehe und erst jetzt im beginnenden Raumordnungsverfahren festgelegt werde.
Von vielen anwesenden Bürgerinnen und Bürger wurde die Notwendigkeit einer vierspurigen Straße zwischen Leipzig und Torgau grundsätzlich in Frage gestellt. Der Bundestagsabgeordnete Manfred Kolbe (CDU) bekräftigte allerdings nochmal, dass Nordsachsen vor allem die Regionen um Eilenburg und Torgau solch eine leistungsfähige Straße zum Oberzentrum brauchen.
„Wir müssen im Planungsverfahren die Interessen aller Bürgerinnen und Bürger berücksichtigen. Die Neutrassierung der B87n muss so schnell wie möglich umgesetzt werden. Gerne werde ich zwischen den Bürgerinitiativen in Taucha und Torgau vermitteln und versuche als ehrlicher Makler zwischen allen Beteiligten, seien sie nun für oder gegen die B87n, aufzutreten.“ so Kolbe zusammenfassend.
Die Bürgerinnen und Bürger Nordsachsens sind nun in den kommenden Wochen und Monaten gefragt, ihre Einwendungen und Meinung gegenüber den Planungsbehörden vorzubringen. Die an der Strecke liegenden Städte und Gemeinden werden ebenfalls um ihre Stellungnahme gebeten werden. Einzelheiten zur öffentlichen Auslegung der Planungsunterlagen zum Raumordnungsverfahren können den jeweiligen Amtsblättern entnommen werden.