Paolo Donato Mancini (Rom), Juni 2009

Paolo Mancini auf der Verbindungsbrücke über die Spree
Paolo Mancini auf der Verbindungsbrücke über die Spree

Ich bin Italiener, Student, und lebe in Rom.
Seit drei Jahren finde ich immer die Gelegenheit, Berlin zu besuchen. Letztes Jahr, als ich den Bundestag zum ersten Mal besichtigte, erfuhr ich, dass im Bundestag eine Stelle als Praktikant frei war.
Um ehrlich zu sein, wusste ich nicht, was mich erwartete. Das kann auch an meiner Staatsangehörigkeit liegen. In meinem Land ist es fast unmöglich ein Praktikum zu erhalten; was man vom Parlament mitkriegt geht immer zuerst durch die Medien und als Bürger, steht man fast immer still und apathisch vor der Regierung, dem Gesetze, usw., während hier, zum Beispiel, die Abgeordneten die Pflicht haben, Besuchergruppen zu begleiten.
Deshalb war ich am ersten Arbeitstag schon beeindruckt. Es ist nicht nur möglich den Bundestag mit einem MdB täglich zu besichtigen, sondern auch bei ihm zu arbeiten und zu erleben, wie die reelle Politik – oder die reelle Regierung – funktioniert. Tatsächlich leben unter derselben Verantwortlichkeit dieser Arbeit zwei verschiedene Aspekte die ewig verbunden sein werden: die Politik des Staates und die Politik der Bürger.
Während einer einzigen Sitzungswoche, arbeitete ich mit der „Mannschaft“ der Mitarbeiter, empfing und begleitete Besuchergruppen, kopierte Material das danach den Besuchern übergeben wurde, las Bürgerbriefe und wurde an die konkrete Realität der Politik herangeführt.
Wenn ich daran denke, ist auch die Architektur des Bundestages, die perfekte Metapher der Stimmung des Systems. Alles, was in der Öffentlichkeit liegen kann, ist dem Bürger einsehbar.
Als Italiener, habe ich mich gefreut, dass Herr Kolbe in der Freundschaftskommission zwischen Deutschland und Italien sitzt. Ich nahm Teil an der Verabschiedung des Italienischen Botschafters, der Berlin, als seinen letzten Posten, verließ.
Insgesamt wurden die zwei Wochen zu einem hervorragenden Erlebnis, an das ich mich immer wieder erinnern werde.

Paolo Donato Mancini


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